Neuromodulation gegen Schmerz: Motorkortexstimulation

Der Motorcortex ist ein Bereich der Großhirnrinde, von dem aus Bewegungen gesteuert werden. Dieser lässt sich durch Plattenelektroden stimulieren, die auf oder unter der Gehirnhaut eingesetzt werden.

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Anders als bei peripherer Nervenstimulation oder Rückenmarksstimulation nimmt der Patient kein leichtes Kribbeln wahr.

Für diese sehr präzise, zielgerichtete Implantation werden vor der Operation spezielle CT oder MRT Aufnahmen des Kopfes angefertigt. Anschließend werden in der Regel zwei Elektroden mit Hilfe eines Navigationssystems eingeführt. Die OP wird in der Regel in Narkose durchgeführt.


Der Operation folgt eine umfangreiche Testphase: Dabei werden die optimalen Stimulations-Parameter ausgetestet und die erreichbare Schmerzreduktion genau protokolliert. Es werden auch Placebo- oder sogenannte Doppel-Blind-Stimulationen durchgeführt (bei der weder Arzt noch Patient wissen, ob die Stimulation aktiv oder ausgeschaltet ist) – so wird sichergestellt, dass die Schmerzlinderung ausschließlich auf die Stimulation zurückzuführen ist, und nicht auf andere Effekte.


Verläuft die Testphase erfolgreich (Schmerzreduktion > 30%) und treten keine Nebenwirkungen wie Anfälle auf, wird der Neuromodulator unter Vollnarkose unterhalb des Schlüsselbeins implantiert; die Kabel bis zu den Elektroden werden unter der Haut verlegt.


Die Motorkortexstimulation (MCS) wird bei folgenden Krankheitsbildern eingesetzt:

  • chronischen Schmerzen nach Plexusverletzungen (Ausriss von Nervenwurzeln)
  • chronischen bzw. atypischen Gesichtsschmerz

  • Stumpfschmerzen und Phantomschmerzen nach Verlust von Gliedmaßen
    (insbesondere Arm)
  • 
zur Neurorehabilitation von Lähmungen nach Schlaganfällen und Hirnblutungen

 

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