Gepulste Radiofrequenzbehandlung

Die Radiofrequenztherapie (RF-Therapie) zur Behandlung chronischer Schmerzen

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Die Radiofrequenztherapie (RF-Therapie) ist bereits seit vielen Jahren zur Behandlung chronischer Schmerzzustände im Gebrauch. Je nach Art und Frequenz des verwendeten Stroms treten dabei unterschiedliche Effekte im Organismus auf. Zur Anwendung kommt diese Methode unter anderem in der Behandlung chronischer Rückenschmerzen aufgrund Verschleißerscheinungen an den kleinen Wirbelgelenken (siehe Facettengelenkbehandlung).  Hierbei wird über eine Nadel hochfrequenter Strom (bis zu 500.000 Hz) an das zu behandelnde Wirbelsäulengelenk herangeführt und eine Erhitzung des Gewebes verursacht. Der Untergang winziger Nervenendigungen an den Gelenkflächen ist die Folge, was die Schmerzweiterleitung unterbricht. Neben der üblichen degenerativen Gelenksarthrose wird die Therapieform auch bei rheumatischen Erkrankungen, Osteoporose, Verletzungen, Deformierungen wie Skoliose oder auch Muskel-Sehnen-Erkrankungen angewendet.

 

Zum Unterschied zur klassischen RF-Therapie, bei der es zu gewünschten Gewebsuntergängen kommt wird der Strom bei der gepulsten Radiofrequenz nicht kontinuierlich abgegeben, sondern nur in sehr kurzen Phasen von wenigen Millisekunden. Eine Erwärmung und damit die Gewebsschädigung wird so vermieden. Nichts desto trotz tritt eine Schmerzlinderung ein, denn die Weitergabe der Schmerzimpulse über die Nerven wird durch die gepulste RF-Therapie langfristig gehemmt oder sogar komplett blockiert. Eine anhaltende Schmerzausschaltung von Monaten bis zu mehreren Jahren  kann erreicht werden. Bei Wiederauftreten der Schmerzen, ist eine Wiederholung der in der Regel ambulant durchgeführten Behandlung ohne großem Risiko komplikationslos möglich.

 

Um das schmerzauslösende Nervenareal zu identifizieren wird in der Regel im Vorfeld eine sog. diagnostische Umspritzung durchgeführt. Eine kleine Menge eines örtlichen Betäubungsmittels wird an den vermeintlich schmerzweiterleitenden Nerv gespritzt.  Kurzfristige Schmerzfreiheit gilt als Indikation für die RF-Therapie. 

 

Die Radiofrequenzbehandlung, gepulst und klassisch, wird unter lokaler Betäubung ambulant in der Praxis durchgeführt. Nach Hautdesinfektion werden die Nadeln gesetzt und unter Überwachung der Vitalfunktionen die Therapie durchgeführt. Nach einer kurzen Überwachungsphase im Anschluss an die Behandlung von ca. 30 Minuten kann der Patient die Praxis wieder verlassen.